Café Westend

Städtereise im Münchner Westend


Wohin soll es denn dieses Wochenende gehen? Rom? Lausanne? San Fransicso? Wer sich den Flug in die Welt sparen will, kann auch einen kleinen Sidestep in das Café Westend in München wagen. Den Frühstückern unter den Münchnern schon lange als „classic“ bekannt, bietet das Café schmackhafte Städtereisen an.

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Schon fast vier Jahre ist es her, dass wir das Café Westend besucht haben. Wir wagen an einem Sonntag einen Spontanbesuch. Pünktlich um neun Uhr sehen wir die Pforten aufgehen. Dabei wird klar, warum es wagemutig zu nennen ist – mit uns warten bereits eine Reihe von anderen Gestalten. Das ist ungewöhnlich, denn eigentlich ist man so früh noch ziemlich alleine in den Münchner Frühstückslocations. Drinnen pflastern dann auch Reservierungs-Schilder die Tische und unser Mut sinkt.

1. Pluspunkt: Super Service im Café Westend

Hier kommt jetzt aber der wirklich ganz hervorragende Service ins Spiel. Eine findige Dame nimmt freundlich unser Anliegen auf, um uns dann geschäftig gleich mehrere Tischoptionen zu nennen, die wir bis 11 Uhr nutzen könnten.

Zwei Stunden Zeit ist reichlich, vor allem, wenn man eh schon doll Hunger hat. Wir entscheiden uns für den Nebenraum. Zwar flutet wunderschön die Sonne durch die östlichen Fenster im großen Gastraum, aber noch vom letzten Besuch ist mir die extreme Akustik im Gedächtnis geblieben. Denn die hohen Decken haben ihren Preis – es wird recht schnell laut. Auch, wenn es noch gar nicht so voll ist. Viele Pflanzen sorgen übrigens fast für einen dschungelartigen Flair – im sonst eher dunklen Gastraum. Da wirkt die orange Decke eher zusätzlich drückend.

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2. Pluspunkt: Hundefreundlich

Kaum sitzen wir, kommt die Bedienung angesaust. Sie bemerkt den Hund und fragt gleich, ob der ein Wasser haben möchte. Uiii. Das hatten wir lange nicht mehr. Gut, einem Nicht-Hunde-Besitzer entfleucht hier vielleicht ein müdes Gähnen. Darum erwähne ich vielleicht an der Stelle, dass ich auch einige Kinderstühle hab rumstehen sehen. Auch Muttis mit Kinderwägen sind vor Ort. Das Café Westend ist also nicht nur tier- sondern auch kinderfreundlich.

3. Pluspunkt: Laktosefrei

Aber schreiten wir zum Hauptanliegen unseres Besuches – der morgendlichen Nahrungsaufnahme. „Selbstverständlich“, ist die Antwort auf die Frage nach den Vorratshaltung von laktosefreier Milch. Das hört man gerne, beim letzten Besuch gab es auf die Frage nur Stille.

Das Westend hat also aufgerüstet – laktosefrei Frühstücken problemlos möglich. Vor Freude wird es gleich ne große heiße Schokolade. Ich greife etwas vor, aber hier kombiniert sich noch der 1. mit dem 3. Pluspunkt. Das Müsli wird mit laktosefreier Milch gereicht – ganz ohne entsprechende Anweisung. Die geschulte Servicekraft hat selbst mitgedacht. Applaus an dieser Stelle!

4. Pluspunkt: Abwechslung beim Frühstück

Endlich: das Frühstück. Hier zeigt sich erneut – das Café Westend ist zu Recht eine Münchner Institution. Die Frühstückskarte lässt keine Wünsche offen. Zahlreiche „Städte“-Frühstücke bieten Leckereien in den verschiedensten Kombinationen an, z.B.

  • London: Rührei mit Schinken, Müsli mit Früchten, frischer O-Saft, hausgemachte Marmelade für 8, 90 Euro.
  • New York: Zwei Spiegeleier mit Speck, Pancakes mit Ahornsirup, frischer Obstsalat, frischer O-Saft, hausgemachte Marmelade für 10,80 Euro
  • Oslo: Kräuterrührei mit Garnelen, Räucherlachs, Meerrettich, frischer Obstsalat, frischer O-Saft, hausgemachte Marmelade für 11,90 Euro
  • St. Petersburg: Wurst- und Käsevarianten, Leberwurst, Landei, Müsli mit frischen Früchten, hausgemacht Marmelade für 8,50 Euro

Dazu gibt es noch jeweils einen Brotkorb und Butter. Das schöne am Brotkorb ist übrigens, dass sich uns ganz verschiedene Arten von Baguettes bieten. Alle ganz frisch aufgeschnitten. Die hausgemachte Marmelade entpuppt sich als Rharbarbar-Erdbeere. Fein!

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Wem die vorgruppierten Frühstücke im Westend nicht zusagen, kann sich auch selbst was zusammenstellen. Etwa einen Sesambagel mit Frischkäse (3,90 Euro) ein Landei (1,20 Euro) und Parma Schinken (5,80 Euro). Die Preise finden wir dabei absolut okay. Getränke gehen allerdings extra.

Extrawürste sind auch kein Problem, der Käse bei St. Petersburg konnte problemlos weggelassen werden.

5. Pluspunkt: Frühstück ist gut

Zur Kritik: Rührei war gut, Obst auch – nicht so aus … der Dose, sondern ganz frisch aufgeschnitten (mit Erdbeeren!). Wurst war lecker. Highlight war bei uns beiden aber das Müsli. Denn unter den Früchten war es nussig-knusprig und echt lecker.

Der gut sortierte Brotkorb sorgt dafür, dass die zahlreichen Aufstriche gut auf eine Kohlenhydratunterlage sortiert werden können. Zusammen mit dem freundlichen Service und dem gemütlichen Ambiente, können wir uneingeschränkt die Städtereisen mit dem Café Westend wärmstens empfehlen.

Zum Abschluss diskutierten wir noch lange, warum es eigentlich bei Frühstücks-Lokalen nicht automatisch ein Doggy-Bag gibt. Also jetzt nicht für den Hund, sondern für uns. Denn oft bleibt Aufschnitt oder auch Brot über – und der muss ja weggeschmissen werden. Klar, würde man proaktiv fragen, wird es sicherlich eingepackt werden. Aber ich fände es ja mal toll, wenn die Lokale das auch selbst anbieten würden. Im Café Westend hätte sich das allemal gelohnt, weil wir pappsatt vom Müsli leider nicht alles geschafft haben.

Good to know:

  • Link zur Frühstückskarte: http://www.cafe-westend.com/breakfast/
  • laktosefreie Milch
  • im Keller gibt es eine Kegelbahn
  • Hund sehr freundlich aufgenommen, bekam sogar Wasser
  • Öffnungszeiten: täglich geöffnet von 9 bis 01 Uhr, Frühstück von 9 bis 17 Uhr

Name: Café Westend
Adresse: Anglerstraße 32
80339 München
Tel.: 089/508341
www.cafe-westend.com

getestet am: 08.10.11 // revisited 19.04.2015

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