Café Luitpold

Mondän frühstücken in München


Mini-Brezen, Zwergenweißwurst, Papierplatzsets mit diskretem Hinweis auf eine Erwähnung im Michelin-Guide. Das Café Luitpold in der Münchner Altstadt weiß immer noch zu überzeugen! Zum einen mit einem sehr guten Frühstücks-Sortiment und dem geschichtsträchtigen, aber modernen Ambiente.

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Reservierung am Sonntag ist Pflicht – so auch in dieser Frühstückslokation. Wer spontan sein Glück versuchen will, stößt auf einen Wald an Reserviert-Schildern. Schwierig, da das eigene zu finden. Zum Glück wuseln unheimlich viele Kellner rum, die diensteifrig das Problem für uns lösen.

Besonderer Münchner Frühstücks-flair

Ein kurzer Moment für uns, das Ambiente zu genießen. Die kleinen Säulen, die zum Teil die Sitzplätze voneinander abtrennen, die schöne Stuckdecke – und wer sich tiefer hineinwagt, steht mitten in einem mondänen hohen Raum, mit Glasdecke – zu sehen gibt es reichlich. In der großen Halle sitzen auch ein paar Musiker in der Ecke, die das morgendliche Brunch oder Frühstück musikalisch untermalen.

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Unser Platz ist allerdings im Raum, in dem auch die üppig bestücke Konditorei-Theke ihren zentralen Platz hat. Hier ist wesentlich weniger historischer Schmuck. Allerdings erlauben die gläsernen Wände zum Nebenraum, den Stuck dort trotzdem zu bewundern. Ein Manko hat der Platz allerdings: Die Bestuhlung ist relativ eng und wir erhalten unsere ganzen Bestellungen immer auf Kosten unseres Nachbartisches, über den sie hinweg gereicht werden müssen. Dafür sichert die Thekennähe uns die ersten Getränke in ungelogen 1,5 Minuten von Bestellung bis Lieferung.

Alles neu auf der Frühstückskarte im Café Luitpold

Drei Jahre ist unser letzter Besuch im Café Luitpold her – und es hat sich einiges getan auf der Frühstückskarte. Vorbei die Zeiten von Mini-Leberkäse und Pancakes (wir wischen uns eine kleine Träne aus dem Auge). Dafür gibt es nun mehr nicht nur fünf Varianten, sondern acht. Plus unzählige Ergänzungen, die man machen kann. „Le Luitpold de Paris“ ist dabei das günstigste Frühstück mit 6,90 Euro. Dafür bekommt man ein Croissant, ein Brioche, ein weiches Ei, hausgemachten Frischkäse, Marmelade und Butter.

Salami, wo bist du?

Wir ordern aber zum einen „Le petit allmand“ mit Schinken, Kalbsleberwurst, Salami, Bergkäse, Butter, selbstgemachtem Frischkäse, Marmelade der Saison (juche – rote!) und einem frischem Brotkorb für 11,90 Euro.

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Aber huch – wo ist denn hier die Salami? Eine kurze Nachfrage sichert einen zusätzlichen Teller mit ziemlich leckerer Salami (und soviel davon). Das bestätigt aber wieder Mal, dass man sich das Sortiment, das man bestellt hat, gut merken sollte. Mir passiert es echt oft, dass mir Diskrepanzen auffallen. Übrigens war alles so lecker, wie es auf dem Teller aussieht. Zum Glück wurde ich kräftig beim Aufessen unterstützt (ja, beim Käse).

Eier-Frühstück im Café Luitpold

Die Mitfrühstücker bedienten sich vor allem aus dem Ergänzungs-Sortiment. Zum Beispiel das Bircher Müsli für 5,20 Euro. „Das ist so viel, da wird man wirklich satt von“ – war dazu ein Kommentar aus der Damenecke. Dazu gab es noch Spiegeleier (4,20 Euro) und Eier im Glas (4,90 Euro). Lustig übrigens, der Zusatz, dass alle Eier von Siegfried Wimmer aus Zeilarn stammen – natürlich Bio. Gut zu wissen!

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Absolut erwähnenswert sind auch die frischen Säfte. Hier kann der fruchthungrige Frühstücker aus verschiedenen Varianten wählen, zum Beispiel Karottensaft mit Ingwer und Apfel oder Orange mit Kiwi. Das kostet zwischen 5,40 und 5,90 Euro. In der Karte steht zwar, das es 0,3 Liter waren – ich glaube aber, die Gläser waren größer … ich würde sagen, eher 0,4 Liter. Gefühlt war es auf jeden Fall reichlich Saft.

Fazit: Münchner Tradition seit 1888 – gar nicht oll!

Uns hat unser zweiter Besuch wieder sehr gut gefallen! Die Frühstückssachen waren durchweg lecker. Das Personal war bei uns aufmerksam und nicht arrogant, das Ambiente wirklich klasse. Ich glaube auch, das dies generationsübergreifend der Fall sein dürfte – auch Oma fühlt sich hier wohl. Oh – und am Nachbartisch haben wir gesehen, es gibt sie noch, die Mini-Weißwurst! Wenn wir das nächste Mal früher reservieren, bekommen wir vielleicht auch einen Nischen-Stuck-Platz …

Good to know:

  • Link zur Speisekarte: http://www.cafe-luitpold.de/speisekarte.html
  • keine laktosefreie, aber Sojamilch
  • die Historie des Cafés ist absolut beeindruckend, unter anderem hat sich hier das Who is Who der Künstlerszene getroffen (die von der vorletzten Jahrhundertwende)
  • Reichlich Naschwerk und Kuchen zum Mitnehmen
  • nicht nur essen, sondern mitmachen, zum Beispiel beim Kinderbacken oder Pralinen-Workshops
  • es gibt Schoko-Abos, die man abonnieren kann
  • Öffnungszeiten:
    Mo 8 Uhr bis 19 Uhr;
    Di bis Sa: 8 Uhr bis 23 Uhr;
    So: 9 Uhr bis 19 Uhr
    Frühstück unter der Woche bis 12 Uhr; am Wochenende bis 13 Uhr

Name: Café Luitpold
Adresse: Brienner Strasse 11
80333 München
Tel.: 089/ 242875-0
www.cafe-luitpold.de

getestet am: 04.01.12 // revisited am 15.03.2015

Autor: Luise

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