„Reservierung auf den Namen Austen“
Nein, das haben wir natürlich nicht, aber der erste Eindruck des Victorian House am Viktualienmarkt vermittelt tatsächlich das Gefühl, dass man mit der englischen Romanschriftstellerin aus dem 18. Jahrhundert zum Tee verabredet wäre. Gleiches gilt für das Pendant in der Ysenburgstraße.
Die Einrichtung aus dunkelglänzenden Holz und grünen Samt ist gemütlich und auch ein wenig erschlagend, nicht zuletzt dank des vielen Nippes der auch das letzte Eckchen des überladenen Raumes schmückt, sowie die altehrwürdigen Herrschaften, die uns während unseres Frühstücks aus ihren goldenen Bilderrahmen streng beobachten.
Victorian House: Paradies für Teejunkies
Im Victorian House können zwar auch Kaffeejunkies ihre Süchte stillen, aber vor allem Teetrinker befinden sich hier im Paradies: Über fünfzig Teesorten lassen keine Wünsche offen. Hier kommt der Darjeelingliebhaber ebenso auf seine Kosten wie der Yogifan. Ein kräftiger Ostfriesentee weckt Kräfte während Rooibos Orange für einen Vitamin-C-Schub sorgt.
Doch nun zum Wichtigsten: Die Frühstückskarte macht es uns nicht leicht. Sollen es Scones sein („Mayfair“) oder ein englischer Klassiker wie Spiegeleier mit Speck und Schinken („St. James“), Baked Beans („Portobello“) oder schlicht eine Portion Porridge.
So englisch sind wir dann aber doch nicht und entscheiden uns für „Kings Road“, zwei fluffy Pancakes mit Obstsalat (8,90 €), dazu extra Rührei mit Speck (5,80 €) und „Chelsea“ (13,90 €) das neben gesunden Obstsalat und frischen Saft mit einer großen Auswahl an Wurst und Käse, Marmelade, Nutella und Honig besticht. Ein äußerst gut bestückter Brotkorb mit Minisemmeln, klassisch oder aus Vollkorn und knackfrischem Croissant sorgen dafür, dass auch all diese Köstlichkeiten eine Unterlage finden und den Esser bis zum Abend eine angenehme Sättigung bescheren. Einziger Wermutstropfen – der laut Karte „frisch gepresste“ O-Saft hatte sehr wohl in seinem Leben schon ein Tetrapak von innen gesehen.
Das Fazit zum Victorian House
Abschließend zwei Dinge:
Mit Preisen zwischen 10 und 17 Euro je Frühstück sicher nicht die günstigsten der Stadt, aber qualitativ überragend und inklusive einem Heißgetränk doch nicht so teuer.
Wer im Victorian House schöne Stunden verbringen möchte, sollte unbedingt reservieren, anders besteht kaum eine Chance am Wochenende noch ein freies Plätzchen zu ergattern.
Unser Fazit des dort verbrachten Morgens: satt, zufrieden, glücklich.
Nachtrag: Besuch in der Ysenburgstraße 13
Auch die „Filiale“ am Rotkreuzplatz hält, was man sich von einem Victorian House verspricht. Das heißt zum einen, ohne Reservierung geht nicht viel, zum anderen, dass einen gediegener british style bei der Inneneinrichtung erwartet. Plus hier: Ein Freisitz, wo „Chelsea“, „Covent Garden“ oder „Soho“ auch unter freiem Himmel genossen werden können.
Good to know:
- Link zur Victorian House Speisekarte
- keine laktosefreie Milch
- Das Victorian House hat auch noch „Filialen“ an der Ysenburgstraße (Rotkreuzplatz), der Türkenstraße (Maxvorstadt) und das Barer Straße (Alte Pinakothek) und der Theatiner Straße (Fünf Höfe) – teilweise mit leicht veränderter Karte.
- Frühstücksreservierungen laufen in zwei „Zügen“, man kann für den frühen oder den späten reservieren – nicht dazwischen (9:30 oder 11:30 Uhr)
- Öffnungszeiten: Mo bis Sa 9:30 bis 22:30 Uhr; Sonn- und Feiertag 09.30 bis 19.00 Uhr
Name: The Victorian House
Adresse: Frauenstr. 14
80469 München
Tel: 089/ 25546947
www.victorianhouse.de
getestet am: 14.01.12
Neuhauser Pendant gestestet am: 26.05.13
Autor: Luise und Kerstin
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